Anbau

Einfamilienhaus in Birsfelden

Das freistehende Einfamilienhaus aus den 1920er Jahren bietet dank seiner Lage und Grösse gleichwohl eine schnelle Anbindung an die Basler Innenstadt sowie ein idyllisches Zuhause im Grünen. Mit einem grosszügigen Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss sowie zwei Schlafzimmern im Dachgeschoss ist das Gebäude trotz aller vorhandenen Nebenräume jedoch nicht geräumig genug für die vierköpfige Familie, die das Haus bewohnt.

Die Analyse des bestehenden Dachstuhls für den Ausbau des zweiten Dachgeschosses sowie Studien zu verschiedenen Möglichkeiten einer erdgeschossigen Erweiterung zeigen das weitaus grössere Potential eines seitlichen Anbaus hinsichtlich Wohnqualität und Kosteneffizienz, um den zusätzlichen Wohnraum zu generieren. Aus dem Rückbau der in den 1960ern ergänzten Garage sowie des Windfanges entwickelt sich zusätzliche Fläche für den Ersatzbau. So wird die Ausnützung des Grundstückes ausgeschöpft und die Ausrichtung der Wohn- und Aussenbereiche nach dem Sonnenlicht und Tagesablauf orientiert.

Der Anbau positioniert sich Richtung Osten, dem Morgenlicht entgegen im bisher wenig genutzten Gartenteil: Das neue Elternschlafzimmer sowie Richtung Süden ein neuer Essplatz finden hier ihren Platz. Ergänzende Umbaumassnahmen im Erdgeschoss ermöglichen das gewünschte en Suite Bad des Schlafzimmers sowie eine offene Küche zwischen Wohn- und Essbereich. Direkt verbunden mit dem überdachten Sitzplatz und dem Garten entsteht hier ein grosszügiges Wohnen und Gärtnern Richtung Süd- und Abendsonne. Durch die Verlegung des Hauseinganges an die Westfassade wird dieser Gartenbereich auch für die Zuwegung genutzt. Gebündelt mit den bestehenden Stellplätzen entstehen kurze Wege und eine einladende Willkommensgeste.

Die Formensprache des Anbaus lehnt sich an die des Bestandes an, ergänzt die Satteldachtypologie eigenständig und schafft eine harmonische Einheit. Über die Differenzierung der gewählten Materialien zum Bestand entsteht ein sanftes Zusammenspiel von Alt und Neu, eine zeitgemässe Fortsetzung des Bestehenden. Das Projekt strebt eine Einfachheit sowie Ehrlichkeit in Material und Konstruktion an. Reduzierte, ausgewählte Elemente sollen für sich stehen und den Anbau klar verkörpern: eine unverkleidete Dachkonstruktion, ein Welleternit-Dach, welches sich um das Haupthaus legt. Eine Holzfassade, die sich erst bei näherem Herantreten von der bestehenden Putzfassade abhebt.

Im Zuge der Erweiterung wird auch eine energetische Sanierung des Daches inkl. Photovoltaikanlage sowie eine Erneuerung der Elektroverteilungen projektiert. Nach fachlicher Analyse darf die Heizungsanlage des Hauses bestehen bleiben und den Anbau mitversorgen.

Studie Basel, Birsfelden 2022